Seit dem Frühling, haben wir einen zweiten Zuchtbullen. Er heisst Reveillon, ist ein junger, genetisch hornloser, im Herdenbuch eingetragener, Limousin Zuchtbulle. Da wir zwei Herden haben ist Reveillon für die eine Herde und Omo für die andere Herde zuständig. So ist uns immer genügend Nachwuchs sicher. Auch eine zahme, mit der Schoppenflasche aufgezogene Kuh ist bei uns ein Nutztier und irgendwann ist der Tag da, wo auch sie uns Richtung Schlachthof verlässt. Allen Tieren ob Nutz oder Liebhabertier ist eine Artgerechte, Natürliche und auf sie abgestimmte Haltung sicher, uns fällt es aber je länger je schwerer jedes einzelne Tier los zu lassen, welches wir ein leben lang begleitet haben. Bei den Jungtieren, die wir im alter zwischen 10 & 11 Monaten an einen Mastbetrieb verkaufen ist die Bindung nicht so eng, wie bei einer Mutterkuh die ihr ganzes Leben bei uns war. Ein Rind (ein weibliches Tier, dass noch kein Kalb hatte) bringt ihr erstes Kalb mit zirka 3 jährig zur Welt danach ist das Rind eine Mutterkuh und bringt jedes Jahre ein Kalb zur Welt. Eine normale Mutterkuh bringt zirka 8 Kalber zur Welt. Es gibt aber auch welche die nach dem ersten oder zweiten Kalb nicht mehr zur Zucht gebraucht werden können wegen irgend einem Fehler wie zum Beispiel, sie wird nicht mehr trächtig, hat zu lange klauen, humpelt etc. dann wird sie aus der Herde genommen und nach der Trennung vom Kalb verkauft. Wir haben aber auch einige ausserordentlich gute Mutterkühe die bei uns bleiben werden bis wir mit ihnen nicht mehr züchten können und dies kann bis ins hohe Alter von 15 Jahren der Fall sein. Der Absatz für das Fleisch und die Preise für unsere Tiere sind im Moment sehr gut.
Ackerbau und Weiden
Während die Kühe mit ihrem Nachwuchs Anfang April auf die Weiden entlassen wurden, konnten wir Mitte April mit dem Gras silieren beginnen. Ohne Pause ist es dann mit dem Heu einbringen weitergegangen. Abermals ohne Pause stand die Gersten und Weizenernte an. Da wir den Mähdrescher im Winter verkauft haben, wird das Getreide von unserem Nachbarn gemäht. Die gute Ernte von Heu und Silage mussten wir bereits ende Juli für die Fütterung der Tiere auf den Weiden verwenden, da wegen der anhaltenden Trockenheit kein Gras mehr gewachsen ist auf den Weiden. Zwar hatten wir im Juli/August/September einzelne Gewitter erhalten aber dies hat nicht ausgereicht damit das Gras wieder nachwachsen konnte und für alle Tiere ausgereicht hätte und somit mussten wir während 3 Monaten ¼ vom Vorrat auf den Weiden bereits zufüttern. Per ende Juli haben alle Wasserläufe kein Wasser mehr geführt. Da wir aber Weiher haben die vom Grundwasser gespiessen werden, hatten wir auf den Weiden genügend Wasser zur Verfügung. Auf einzelnen Weiden wo keine Weiher vorhanden sind müssen wir von unseren 2 Quellen Wassertanks füllen und auf die diversen Weiden bringen um dort die Wasserbehälter zu füllen, damit die Tiere immer genügend Wasser zur Verfügung haben. Eine Kuh trinkt bis zu 150 Liter Wasser pro Tag. Die Wintergerste und den Weizen haben wir im Oktober gesät. Einzig der Körnermais wurde am 5. Dezember noch gemäht, die gesamte Ernte wird im Silo eingelagert um den Aufzuchttieren mit Gerste und Proteinerbsen gemischt zu füttern. Auf dieser Fläche wird dann Triticale gesät. Die Preise für Kunststoffdünger sind weiterhin sehr hoch und es ist keine Senkung in Sicht. Wir haben daher ausschliesslich Naturdünger von unseren Kühen für den Acker und die Wiesen verwendet.
Mithilfe
Auch in diesem Jahr erhielten wir im Sommer Unterstützung von zwei Jungs aus der Schweiz. Sie haben uns bei der Revision diverser Maschinen ihre Hilfe angeboten. Da einer die Ausbildung zum Maurer gerade abgeschlossen hatte, konnte er uns im Stall dringend anfallende Maurerarbeiten erledigen. Monica die Tochter von Fritz ist bereits 2 Jahre bei uns auf dem Hof integriert. Sie kann mit allen Maschinen umgehen und hat einen guten Draht zu den Tieren. Auch die anderen Kinder kommen regelmässig vorbei und helfen uns auf dem Hof. Aber uns ist es sehr wichtig, dass wir die Zeit zusammen einfach geniessen können.
Ferienhaus
Von Mitte April bis ende November war das Haus ausgebucht. Im Frühling hatte es verschiedene Anlässe in der Region: Landmaschinenausstellung, Pfeilbogen-Europa-Meisterschaft, Musikfestival und verschiedene Anlässe auf der nahe gelegenen Autorennbahn. Diese Besucher durften wir bei uns beherbergen. Im Sommer waren ausschliessliche Familien mit Kindern aus allen Regionen von Frankreich, die bei uns verweilten. Während einer Woche hatte ein Reitlager bei uns ihr Zelte aufgeschlagen und im gesamten November war ein Musiker bei uns, der die Ruhe zum komponieren bei uns gesucht hat. Ganz besonders hat es uns auch in diesem Jahr gefreut, Freunde, alte Bekannte und unsere Familien bei uns zu begrüssen. Ab dem Januar wird ein Ehepaar aus der Bretagne bei uns überwintern. Sie kaufen ein Haus in unserer Region und dies wird noch renoviert und erst im Frühling bezugsbereit sein. Es bleibt weiterhin spannend wer wohl im nächsten Jahr bei uns einen «Zwischenstopp» einlegen wird.
Im Garten Eden
Zwar wachsen uns die Bratwürste und die leckersten Früchte nicht direkt ins Maul wie im Schlaraffenland. Wir müssen schon etwas tun, um gute Lebensmittel zu erhalten. Wir schlachten alle 3 Monate ein Rind für den Eigenbedarf und für den Verkauf direkt ab Hof. Neu lassen wir Würste herstellen von unserem Metzger, die sind bei allen sehr beliebt. Seit diesem Sommer stellen wir Trockenfleisch her. Wir legen das Fleisch 3 Tage ins Meersalz ein und hängen es danach 3-4 Wochen zum trocknen auf. Das Ergebnis ist ein super «Bündnerfleisch» welches fein geschnitten genossen wird und vakuumiert lange haltbar ist. Eine gute Ernte haben uns der Feigenbaum, die Apfelbäume, die Erdbeeren, die Tomaten und das selbst gezogene Gemüse eingebracht. Da wir im Herbst feucht warmes Wetter hatten sind auf unseren Wiesen diverse Pilze gesprossen. Am liebsten haben wir die Steinpilze. Sie schmecken frisch zubereitet am besten. Um im Winter von der reichen Ernte zu profitieren haben wir das meiste eingemacht oder eingefroren.
Hühner
Wir halten Hühner um Eier zu erhalten. Seit einem Jahr haben wir Hühner der Rasse Cream Legbar, diese haben in dieser Saison eine Höchstleistung hingelegt. Ein Huhn dieser Rasse legt im Schnitt zirka 180 blaue/grüne Eier im Jahr. Diese Erwartung wurde übertroffen. Als uns dann im Mai ein piepsen unter einem Blechdach zu Ohren gekommen ist, haben wir 12 Küken und eine «Glucke» entdeckt. Diese haben wir in ein Aufzucht Gehege umgesiedelt. Nach etwas 14 Tagen ist die Glucke über das Gehege geflogen und hat uns die alleinige Aufzucht übergeben. Seit 4 Wochen geniessen die jungen Hühner den Auslauf auf dem ganzen Hof und kehren am Abend in den Stall zurück. Da unser Hahn, zwar schön aussieht aber von einem Zwerghuhn abstammt sind seine Jungen alles Zwerge geworden. Die Zwerge sind zwar putzig aber sie wachsen kein bisschen weiter. Ende November haben wir einen Rassen reinen Hahn gekauft und werden hoffentlich im nächsten Frühling von diesem normale Hühner erhalten. Fortsetzung folgt ……..
Hochzeiten
| Obschon das Heiraten auch im Jahre 2023 noch erlaubt sein wird, haben 2 Kinder von Fritz im 2022 geheiratet. Im April durften wir an dem wunderschönen Hochzeitsfest von Matthias und Sarina in der Schweiz dabei sein. Im Oktober haben Monica und François in Frankreich in der einzigartigen Lokalität von unserem Nachbarn ihr Hochzeitsfest abgehalten. (siehe Präsentation nebenan) Nach der Heirat ist Monica bei uns ausgezogen, sie wohnt mit ihrem Mann 500m von uns entfernt auf dem Gut von François. Sie kommt jeden Tag bei uns vorbei um bei uns zu arbeiten. |
Auf Entdeckungsreise
Ende August hat Monica uns vertreten auf dem Hof, daher konnten Fritz und ich in die Ferien. Wir haben ein paar Tage in der Normandie in der Region Calvados verbracht. Die Landungsstrände, einige Museen und auch den Amerikanische Friedhof haben wir besucht um uns ins Jahr 1944 zu versetzen. Es war traurig, dies alles zu sehen aber es gehört zu unserer Geschichte. Dann ging die Reise ein wenig nördlicher und wir haben die eigentliche, ursprüngliche, malerische und einfach natürliche Normandie erleben dürfen. Hier einige empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten: Honfleur, Trouville-sur-Mer und Ètretat. Danach ging es für ein paar Tage in das Val de Loire um einige Schlösser und ihre wunderschönen Gärten zu besichtigen, den exzellenten Wein zu probieren, eine Schifffahrt zu geniessen oder einfach mal durch die engen Gassen der schönen Altstädte zu schlendern. In dieser Gegend hat es viele Pilzzüchter sie legen ihre Anlagen in Grotten, Stollen und Höhlengängen an, diese Anlagen werden schon seit dem 15/16 Jahrhundert so angebaut. Es werden verschiedene Sorten Pilze gezüchtet und jeder für sich ist eine besondere Spezialität.