Pandemie
Die Schulen, Einkaufszentren, Tante Emma Läden und alle Betriebe sind offen. Die Restaurants und Hotels sind bis zum 20. Januar geschlossen. Die gesamte Unterhaltungsbranche liegt lahm und von 19 Uhr Abends bis 06.00 Uhr Morgens gilt eine Ausgangssperre. Wer sich während dieser Zeit draussen aufhält muss mit einer Busse rechnen oder eine Begründung mitführen, zur Arbeit gehen, Arztbesuche und Pflege bedürftige Leute besuchen sind einige Gründe dafür. Während dieser Zeit sind wir einfach nur dankbar und froh auf unserer Insel leben zu können und geniessen unsere Freiheit.
Blumenladen bei uns im Ort und das Wahrzeichen von Confolens die Brücke über die Vienne
Limousin Mutterkühe
Am 1. April vor 7 Jahren haben wir mit 13 trächtigen Kühen und 10 Rindern angefangen zu züchten. In den ersten Jahren haben wir sehr viel über diese Rasse gelernt. Es sind dies absolut keine ruhigen Milchkühe oder gar Tiere aus dem Streichelzoo. Es sind einfach noch richtige, robuste Naturtiere die dank ihrer Genügsamkeit auch das ganze Jahr im freien gehalten werden könnten. Ihre frisch geborenen Kalber würde jede Mutterkuh, einzeln oder auch die ganze Herde, gegen einen Wolf oder einen grossen Hund bis aufs Blut verteidigen. Nur weil wir die einzelnen Tiere genau kennen können wir frisch geborene Kalber auch auf der Weide markieren (die Ohrmarke ins Ohr machen) oder wegen irgend etwas anderem behandeln. Es gibt aber auch welche die selbst uns nicht an ihr Kalb ran lassen wollen, dass geben sie uns dann ganz deutlich, zum Beispiel mit senken des Kopfes in unsere Richtung, zu verstehen. Ein 500-700 kg schweres Tier ist nun einfach stärker als wir und bei solchen Gesten riskieren wir absolut nichts. Wir bringen dann ab und zu die ganze Herde in den Stall, drinnen können wir die Jungtiere von den Müttern trennen und in Ruhe das Nötige tun. In diesem Jahr haben wir unseren Businessplan erreicht, denn wir konnten mit der Anzahl Tieren züchten die uns vorgegeben wurde. Wir sind stolz, dass wir sehr gute, korrekte und auch zahme Zuchttiere ausselektieren können. Es macht Freude mit selbst aufgezogenen Tieren einen Zuchtbestand aufbauen zu können. 20% der geborenen Tiere behalten wir für die Nachzucht 80% verkaufen wir im Alter zwischen 9-11 Monaten an Mastbetriebe. Dort werden sie während einem Jahr gemästet bevor sie geschlachtet werden. Wir verkaufen ausschliesslich an Betriebe in der Region, denn es ist uns sehr wichtig lange Transportwege zu vermeiden. Leider sind die Preise wegen der Pandemie sehr schlecht und wir mussten in den letzten 9 Monaten die Tiere mit grossen Einbussen verkaufen. Im Moment sind alle Kühe im Stall und lassen sich von der Futtermaschine bedienen, auch Stroh wird mit der Maschine jeden Tag für ihre Betten neu eingestreut. Die Hälfte der Kühe, sowie die Rinder, (Rinder sind Tiere, die das erste mal trächtig sind) bekommen ihre Kalber im Stall während den nächsten 6 Wochen. Die andere Hälfte werden ihre Kälbchen im Frühling auf der Weide zur Welt bringen.
Ackerbau und Weiden
Die Weiden sind im Winterschlaf und werden nur von unseren 5 Pferden benutzt. Leider auch von den Wildschweinen, die es sich zum Sport machen einen Teil der Wiesen um zu graben um Eicheln, Würmer oder sonstige Delikatessen zu finden. Die Jäger sind zwar jede Woche unterwegs, sie erlegen auch hin und wieder welche, aber meistens sind sie schlauer und machen sich aus dem Staub bevor die Jagd beginnt. Im gesamten November bis mitte Dezember hatten wir schönes und warmes Wetter. Das hat es sehr begünstigt alle Felder zu bestellen. Wir haben Wintergerste, Winterweizen und Proteinerbsen angebaut. Die warmen Temperaturen und der leichte Regen haben das Getreide sehr gut anwachsen lassen.
Hausglocke (neu montiert)
Unsere Haustüre steht immer allen Besuchern offen, da wir eigentlich immer zu Hause sind haben wir auch keine Türklingel und können unsere Besucher immer persönlich empfangen. Wenn wir uns aber irgendwo im Stall, im Garten oder sonst wo in einem Aussengebäude aufhalten, sind wir dennoch auf eine zuverlässige Hausglocke angewiesen. Diese Aufgabe wird seit September von Lulu übernommen, daher hören wir alle Besucher kommen. Sie ist sehr zuverlässig, macht Lärm bis wir kommen, es braucht aber niemand Angst zu haben, da sie nie grösser als 25cm werden wird und sie fremden gegenüber eher misstrauisch ist geht sie zu niemanden hin.
Ferienhaus
Alle Reservationen für Ostern, Pfingsten, Auffahrt und die Frühlingsferien mussten annulliert werden. Erst im Juli durften wir wieder die ersten Gäste empfangen. Neben zwei Familien aus der Schweiz, waren es französische Familie aus allen Regionen, die es in diesem Jahr vorzogen im eigenen Land Ferien zu verbringen und es sichtlich genossen ihre wieder gewonnene Freiheit auf dem Lande zu geniessen. In der Region hat es eine Autorennbahn, auch findet jedes zweite Jahr die Armbrustweltmeisterschaft sowie jedes Jahr das Tanz und Musikfestival in Confolens statt. Teilnehmer oder Leute die an diesen Anlässen arbeiten reservieren regelmässig das Ferienhaus. Da alle Anlässe abgesagt wurden, sind auch diese Gäste ausgeblieben. Wir sind dennoch dankbar, dass wir wenigstens im Juli und August das Ferienhaus vermieten konnten. Über den Winter konnten wir an ein Ehepaar aus dem Elsass vermieten, dass ihre Auszeit bei uns verbringt. Da die Leute aus den französischen Städten fliehen während der Pandemie, hatten wir noch diverse andere Anfrage von Interessierten, die das Ferienhaus über den Winter mieten wollten. Wir hoffen sehr, dass es ab dem nächsten Frühling/Sommer wieder möglich sein wird sich überallhin frei zu bewegen, denn es würde uns sehr freuen, zu allen Jahreszeiten, wieder Gäste empfangen zu dürfen.
Auch im Sommer 2020 hat die Sud Bretagne uns wieder für ein paar Tage in ihren Bann gezogen. Wir haben die Inseln im Golfe du Morbihan ein wenig unsicher gemacht. Hier ein paar Impressionen ….