Gemäss Medienberichten zu urteilen schiessen die Infektionszahlen in Frankreich wieder in astronomische Höhen. Der Präsident gibt den Impfgegner die Schuld und hatte diese öffentlich schikaniert, diese machen nur 18% seiner Wählerschaft aus, für den anderen Teil der Bevölkerung wird er 4 Monate vor den Präsidentschaftswahlen sicher keine grossen Einschränkungen mehr verhängen. Am 20. Januar hat der Gesundheitsminister bereits angekündigt ab 15. Februar seien Veranstaltungen ab 2000 Personen wieder gestattet. Was auch immer bestimmt wird, in unserer Region hat es pro 3 Quadratkilometer einen Einwohner jedoch das 100 fache an Kühen und Schafen und diese sind bekanntlich keine Träger dieses Virus, daher fühlen wir uns nach wie vor frei, sicher und unbeschwert auf unserem Hof sowie in unserer Region. In den Städten wie zum Beispiel Marseille, Paris oder Bordeaux sieht es natürlich dann anders aus. Dieser Virus bringt Krankheit, Angst, Verderben, wirtschaftlichen Ruin und Tod mit sich. Er kann entzweien, vereinen uns näher bringen und uns zum um und nachdenken anspornen. Es ist einfach wichtig die täglichen Medienberichte zu hinterfragen, nicht zu urteilen, andere Meinungen zu respektieren, ohne Angst aber mit Respekt und mit gesundem Menschenverstand dem ganzen zu begegnen. Limousin MutterküheSeit Mitte Januar sind alle Kühe und ihre Jungtiere im Stall. Weil es in der letzten Saison relativ viel geregnet hat, konnten wir genügend Vorrat anlegen um für das ganze Jahr genügend Futter für alle Tiere zu erhalten. Jede Mutterkuh erhält nach einer Trächtigkeit von 9 Monaten und 10 Tagen ein Kalb und wird im Normalfall innerhalb 2-3 Monate nach der Geburt wieder schwanger. Jede Kuh bring also pro Jahr ein Kalb zur Welt, welches im alter zwischen 9 und 10 Monaten von der Mutter getrennt wird. Dann werden die Jungtiere 2 bis 3 Monate mit Heu, Getreide und Silage gefüttert bevor sie zur weiteren Aufzucht verkauft werden. Die Preis pro Kilogramm Lebendgewicht ist ein wenig gestiegen seit letztem Frühling. Wir sind mit dem Verkauf im letzten halben Jahr zufrieden. Jedes Jahr wählen wir 6-10 weibliche Jungtiere aus um mit ihnen weiter zu züchten. Schon bald wird uns Flash, unser super Zuchtbulle, altershalber Richtung Schlachthof verlassen müssen. Bei ihm im speziellen, sowie bei anderen Tieren fällt es uns manchmal sehr schwer sie los zu lassen. Damit unsere Zucht wieder frisches Blut erhält werden wir uns in den nächsten 2 Monaten für einen neuen Bullen umsehen müssen. Ackerbau und WeidenMit der Ernte der Wintergerste, Winterweizen, protein- Erbsen sowie Triticale (Triticale ist eine Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) sind wir zufrieden und konnten unsere Silos füllen. Die Witterungsverhältnisse in der letzten Saison ist dem Mais sehr bekommen, wir konnten im Oktober ein sehr gute Ernte für unser Silo einbringen. Der Körnermais wurde mitte November gemäht und direkt ab Feld verkauft. Alle Felder sind wieder bestellt und das Getreide ist gut angewachsen. Weil die Rohstoffe auf dem Weltmarkt knapp sind, sind die Preise für den Dünger in die Höhe geschnellt. Sie betragen teilweise das doppelte und dreifache wie im Vorjahr. Wir haben noch nichts eingekauft und warten eventuell erholt sich diese Lage wieder bis im Frühling. Dort wo wir können düngen wir mit unserem Naturdünger von unseren Kühen, aber für alle Getreidefelder ist dies nicht möglich und wir müssen schon noch ein wenig Dünger kaufen im Frühling. Monica und Fritz sind bei der Heuernte miteinander am arbeiten, da geht es viel schneller voran als nur mit einem Traktor ! Der Hof in der Abendstimmung von Marco mit einer Drohne aufgenommen MithilfeEnde Februar 2022 ist es schon ein Jahr her seit Monica (die Tochter von Fritz) bei uns angefangen hat. Seither laufen während der Saison immer zwei Traktoren gleichzeitig und viele Arbeiten gehen einfach schneller voran und es ist auch eine mentale Unterstützung. Während der Saison sind die Ferienhausgäste am gleichen Tag ab und angereist, da war es schon von super, wenn wir zu zweit waren um das Haus für die nächsten Gäste wieder her zu richten. Mit einer jungen Person sind auch neue Ideen in den Alltag eingeflossen, es hat einfach frischen Wind in das ganze gebracht. Meine Leidenschaft ist eher im Pferdestall als im Nutzgarten zu finden. Monica jedoch hat grosse Freude sich im Garten zu verwirklichen der Gemüsegarten ist gar nicht wieder zu erkennen. Sie konnte schon im ersten Jahr fast den ganzen Wintervorrat aus dem hauseigenen Garten gewinnen. Sicher es ist für uns drei eine enorme Umstellung nicht mehr alleine zu leben und jeder Tag bring immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Um unseren persönlichen Wünschen und Anliegen gerecht zu werden, findet regelmässig ein Austausch statt so können wir uns optimal ergänzen. Da Fritz und ich schon immer nur den Parterre von unserem Haus genutzt haben steht Monica der 1. Stock mit eigenem Bad zur Verfügung. Somit haben alle im und ausserhalb des Hauses genügend Rückzugsmöglichkeiten. Die Grundidee von uns dreien ist es, dass Monica den Hof weiterführen wird. Aber wie sie sich auch entscheiden wird, es ist für uns drei eine Erfahrung wert dies weiterhin raus zu finden. Es ist also weiterhin interessant. FerienhausVon Juni bis September 2021 war das Haus ausgebucht. Ausser unserer Familie waren dies ausschliesslich französische Gäste die bei uns Ferien verbracht haben. Wir sind mit der Saison sehr zufrieden. Auch ist bei vielen «Camperferien» hoch im Kurs, somit haben wir auch einige Leute mit Campern bei uns willkommen geheissen. Von mitte Oktober bis ende Dezember stand das Ferienhaus leer. Dies gab uns Zeit einige Reparaturen durch zu führen. Zur Freude vieler Gäste haben wir seit Juni letzten Jahres Glasfaserinternet, welches eine sehr schnelle Verbindung hat. Auch ein Fernseher wurde installiert. Ab 3. Januar bis ende März 2022 konnten wir an einen Monsieur vermietet, der in Confolens arbeitet. Es bleibt weiterhin spannend, wer wohl im nächsten Jahr zu uns finden wird ? Ob Zwei- oder Vierbeiner, ob mit oder ohne "Camper" in unserem Garten oder auf dem freien Feld, unsere Besucher finden immer einen schönen Platz ..... Im letzten Jahr haben wir nur Ausflüge in unserem Departement unternommen. Aber Cognac ist mit seiner schönen Altstadt und den vielen Destillerien immer einen Ausflug wert. Die Küste bei Royan hat auch immer wieder ihren Reiz .... Im letzten Frühling war eine "Hobby Ornithologin" bei uns zu Gast. Sie hat eindrückliche Bilder rund ums Haus aufgenommen. Wir wussten gar nicht, dass so viel verschiedenes "Vedervieh" auf unserem Hof beheimatet ist. Einige Impressionen hat Sie für uns zusammengestellt. Wir danken Katrin herzlich für ihren Film PandemieDie Schulen haben seit dem 26.04.21 ihre Betriebe wieder aufgenommen. Ab dem 3. Mai sind innerhalb des Landes keine Reisebeschränkungen mehr in Kraft. Ab Mitte Mai werden die Aussenbereiche der Restaurants geöffnet und Veranstaltungen im freien sind erlaubt. Wir hatten immer eine Bewilligung im Auto, die uns berechtigte für alle Belange der Firma uns frei zu bewegen. Eigentlich haben wir auf dem Hof nie etwas von Einschränkungen bemerkt. Die Tiere und wir fühlen uns frei und bewegen uns immer an der frischen Luft. Um eine Impfung zu erhalten, können wir uns in der Wohngemeinde einschreiben und erhalten innert 14 Tagen einen Termin. Es sind überall Zelte und öffentliche Gebäude eingerichtet worden und es geht zügig voran. In entlegenen Gebieten kommt die Spitex und impft die älteren Leute an ihren Wohnorten. Limousin MutterküheIm Winter sind von unserem genetisch hornlosen Limousine Bullen die ersten Kälbchen zur Welt gekommen. Wir haben bereits einige selektiert mit denen wir weiterzüchten möchten. Von Mitte Dezember bis am 20. März waren alle Tiere im Stall. Danach haben wir die Rinder und die Kühe mit den grösseren Jungtieren auf die Weiden gelassen. Weil es bis am 10. April jeden Morgen Frost gegeben hat, haben wir die Mutterkühe mit den jüngeren Kälbchen erst 3 Wochen später auf die grossen Weiden entlassen können. Weil die Restaurants und Hotels geschlossen sind, wird viel weniger gutes Fleisch konsumiert, daher ist der Fleischpreis gesunken. Dies schlägt sich bei uns nieder, wenn wir die Jungtiere zum mästen verkaufen. Wir haben begonnen das Fleisch von zwei Tieren pro Jahr direkt zu vermarkten. So haben wir immer genügend Fleisch für uns selbst und die Kunden schätzen die gute Qualität. Ackerbau und WeidenAusser Wintergerste, Winterweizen und Proteinerbsen haben wir auch Triticale angebaut, dies ist eine Kreuzung zwischen Weizen und Roggen. Dieses Getreide gedeiht in extremen Witterungsverhältnissen sehr gut (erträgt Nässe & Trockenheit), daher wird es in unserer Region viel angebaut. Wir werden das Getreide ende Juni anfangs Juli dreschen und die Kernen malen um für die Jungtiere Zusatzfutter zu bekommen. Die Kühe bekommen kein Zusatzfutter aber die Jungtiere werden auf den Weiden mit Fütterungsständen zugefüttert, es ist für die Jungtiere möglich in das Futtergehege zu gelangen, nicht aber für die Kühe. Auch unsere Arbeitsgeräte sind von Pannen nicht verschont. Ein Pneu vom Traktor hat bei der Arbeit auf einmal Luft verloren, beim genaueren betrachten handelte es sich um ein Loch in der Grösse von einer Haselnuss. Da gilt es die Maschine ab zu hängen und das Rad zu demontieren. Aber ein ein Rad das über 500kg wiegt ist nicht so einfach mal heim zu tragen. Aber mit den richtigen Geräten konnten wir es demontieren und in die Werkstatt ins Nachbardorf transportieren. Dort wurde es repariert und wir konnten es, mit grossem handwerklichem Geschick und dem entsprechenden Werkzeug, einen Tag später schon wieder montieren. MithilfeAls wir im Frühling vor 7 Jahren hier angefangen haben konnten wir unseren Traum vom eigenen Bauernhof verwirklichen. Wir hätten nie gedacht, schon gar nicht damit gerechnet, dass eines der Kinder interessiert wäre den Hof einmal weiter zu führen. Seit dem 1. März ist Monica, die Tochter von Fritz, bei uns. Sie hat sich im 1. Stock unseres Hauses eingerichtet. Sie möchte herausfinden, ob sie sich in Frankreich niederlassen möchte, und ob die Aufgaben einer Landwirtin sie erfüllen würden. Das Handhaben der Maschinen, die Betreuung der Tiere und die Abläufe im administrativen Bereich, gilt es nun weiter zu geben. Dies ist für uns drei jeden Tag eine Herausforderung jedoch auch eine grosse Bereicherung. FerienhausDie Wintergäste aus dem Elsass sind ende März abgereist. Bereits einen Tag später ist ein Ehepaar mit Hund aus Amerika eingezogen. Diese befinden sich auf Europatour, waren in Portugal, wegen Corona, festgehalten worden. Jetzt sind sie bei uns gestrandet und wollen sich in der Region niederlassen. Da sie aus Florida kommen sind sie das Klima und das Landlaben noch nicht so gewohnt. Aber weil sie auf ihrer Tour immer wieder in Quarantäne mussten geniessen sie ihre Freiheit auf dem Hof in vollen Zügen. Wir sind ihnen bei allen Belangen behilflich, die nötig sind um sich in Frankreich nieder zu lassen. Sie suchen jetzt nach einem Haus in der Region von Cognac und werden ende Mai wieder weiterziehen. Es sind bereits Reservationen für die Sommermonate eingegangen. Wir freuen uns auf weitere Gäste und hoffen sehr, dass Ferien in diesem Sommer für alle möglich sein werden. Der Frühling ist noch nicht ganz erwacht, aber er nähert sich mit zaghaften Schritten ..... |